KiRA
Kinderrechtliche Aktion – Gleichberechtigung statt Altersgrenzen und Erziehung

KiRA steht für „Kinderrechtliche Aktion – Gleichberechtigung statt Altersgrenzen und Erziehung

 

Was ist KiRA?

KiRA versteht sich als ein bundesweites Forum für Kinder, Jugendliche und Erwachsene jeden Alters, die an der Verwirklichung jener Ziele interessiert sind, die unser Name programmatisch umreißt und die weiter unten näher erläutert werden.

KiRA ist der Versuch, Leute jeden Alters und aus allen möglichen Orten zusammenzubringen, die entweder schon kinderrechtlich aktiv sind, es erst noch (oder wieder) werden wollen oder das Geschehen als Sympathisant mitverfolgen wollen. KiRA ist also eine Kommunikationsstruktur, die der bundesweiten Vernetzung dient. Die Kommunikation findet ausschließlich per e-Mail über eine Yahoogroup (Mailingliste) statt.

 

Jeder, der sich einbringen will, ist willkommen. Die Eintragung in die Yahoogroup KiRA-Liste bringt keinerlei weitergehende Verpflichtung mit sich. Sie ist auch keine Vereinsmitgliedschaft.

 

Wozu dient die Yahoogroup KiRA-Liste?

 

Warum gibt es KiRA?

Die Idee für KiRA stammt von einzelnen Mitgliedern der Berliner Kinderrechtsgruppe K.R.Ä.T.Z.Ä. (KinderRÄchTsZÄnker). K.R.Ä.T.Z.Ä. ist seit 1992 aktiv und durch einige Publikationen und Aktionen auch über Berlin hinaus bekannt geworden.

K.R.Ä.T.Z.Ä. erhält immer mal wieder Post von nicht in Berlin lebenden Leuten, die diese Ideen gut finden und gern bei K.R.Ä.T.Z.Ä. mitmachen würden. Zum einen macht der Charakter einer überschaubaren Jugendgruppe, in der jeder jeden kennt und in der man sich vor allem im eigenen Laden in Prenzlauer Berg trifft, eine Mitarbeit von Auswärtigen praktisch nicht möglich. Zum anderen ist K.R.Ä.T.Z.Ä. vor allem eine Gruppe von Jugendlichen, also von Menschen, die von schulischem Zwang, Ungleichberechtigung in der Familie und Diskriminierung in der Gesellschaft unmittelbar betroffen sind. Da das Besondere einer Jugendgruppe erhalten bleiben sollte, konnten auch Erwachsene sich dort nur begrenzt einbringen. Den Wunsch von Leuten dieser beiden Personengruppen zur Mitarbeit wollen wir nun mit KiRA aufgreifen.

 


Grundsätze

Wir haben klare Überzeugungen, die hier grundsätzlich nicht mehr zur Debatte stehen. Die folgenden Grundsätze sind Bestandteil unseres Selbstverständnisses.

 

Gleiche Rechte

Kinder und Jugendliche sind Menschen. Sie sind Erwachsenen gegenüber gleichwertige Personen. Aus diesen Tatsachen ergibt sich der Anspruch auf Gleichberechtigung zwischen Kindern und Jugendlichen einerseits und Erwachsenen andererseits.

Das Alter eines Menschen sagt nur wenig über seine genauen spezifischen Fähigkeiten und Erfahrungen aus. Grundsätzlich darf es kein Kriterium für die Gewährung oder Vorenthaltung von Rechten sein. Es muß gelten: Niemand darf aufgrund seines Alters diskriminiert werden.

Die Grund- und Menschenrechte im Sinne des Grundgesetzes und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte müssen für alle Menschen gleichermaßen gelten und dürfen nicht von Fähigkeiten oder Pflichten abhängig gemacht werden.

 

 

Die Gleichberechtigung des Kindes - eine menschenrechtliche Selbstverständlichkeit

Erziehung

Erziehung, verstanden als planmäßige und zielgerichtete Handlung zur Formung von Menschen, lehnen wir ab. Kinder sind keine zu formenden Objekte, sondern selbstbestimmte und sich entwickelnde Menschen. Niemand hat das Recht, Kindern Erziehungsziele vorzusetzen und das Erreichen dieser Ziele mittels Drohungen, Bestechung oder Manipulation gegen den Willen der Kinder durchzusetzen. Die vollständige Achtung der Persönlichkeitsrechte der Kinder ist nur möglich, wenn zwischen Kindern und Eltern Gleichberechtigung besteht.

Gleichberechtigtes Zusammenleben in der Familie bedeutet nicht den Verzicht auf jegliche Grenzen. Die Grenzen ergeben sich aus den – gleichen – Rechten des jeweils anderen; sie gelten für Kinder und Eltern gleichermaßen. Beschränkungen der Handlungsfreiheit des einen, die sich nicht aus der Freiheit anderer ergeben, sind nicht zulässig.

 

 

Erziehen ist gemein

Menschenrechts-Report: Elterliche Übermacht und Erziehung

Wir stützen uns unter anderem auf die antipädagogische Aufklärung und radikale Erziehungskritik, die von Ekkehard von Braunmühl begründet wurde. Nicht damit zu verwechseln ist die sogenannte Postpädagogik oder Amication (Hubertus von Schönebeck, Freundschaft mit Kindern), von der wir uns abgrenzen.

 

www.antipaedagogik.de

Kritik am Freundschaft mit Kindern - Förderkreis e.V. (FmK)

Schule

Wir sind der Überzeugung, daß der Mensch von Natur aus neugierig ist. Kinder müssen nicht zum Lernen gezwungen, gedrängt oder anderweitig manipuliert werden. Auch Kinder und Jugendliche müssen individuell selbst entscheiden dürfen, was, wann, wie, wo und von wem sie lernen. Lernen findet überall statt, nicht nur im Rahmen von Schule. Die überall in Deutschland geltende Schulpflicht lehnen wir als einen Verstoß gegen zahlreiche Grund- und Menschenrechte ab. An ihre Stelle soll ein einklagbares Recht des Kindes auf selbstbestimmte Bildung treten. Um dieses Recht zu gewährleisten, muß der Staat für die Einrichtung demokratischer Schulen sorgen. Umfassende Lernfreiheit ist nur in einem pluralistischen Bildungswesen ohne staatliches Schulmonopol möglich. Nicht-staatliche Schulen bieten Schülern, Lehrern und Eltern die Möglichkeit, in eigener Initiative andere Schulkonzepte zu verwirklichen. Die letztendliche Entscheidung über den Besuch einer Bildungseinrichtung muß beim Kind bzw. Jugendlichen liegen. Zensuren und andere vom Schüler nicht angeforderte Bewertung lehnen wir ab.

 

 

Schulpflicht überwinden!

Lernen in Freiheit - Ideen für ein freiheitlich-demokratisches Bildungssystem

Sudbury Schools - konsequent freie und demokratische Schulen

Menschenrechts-Report: Schule

Schulnoten abschaffen!

Wahlrecht

Kinder bzw. Jugendliche müssen gleichberechtigt an der Leitung der öffentlichen Angelegenheiten auf allen politischen Ebenen teilnehmen dürfen. Niemandem darf aufgrund seines Alters das Wahlrecht vorenthalten werden.

 

 

Wahlrecht ohne Altersgrenze

www.kinderwahlrecht.de

Menschenrechts-Report: Altersgrenze beim Wahlrecht

Jugendschutz

Wir wenden uns gegen jugendschützerische Bevormundung. Die für Kinder und Jugendliche bestehenden Verbote von Tabak und Alkohol sind weitgehend nutzlos. Wenn aufgeklärte junge Menschen im Wissen um die mit dem Rauchen bzw. Trinken verbundenen Gefahren sich dennoch dafür entscheiden, muß man das hinnehmen, auch wenn man persönlich es nicht gutheißt. In ähnlicher Weise lehnen wir Verbote von Medieninhalten, wie etwa bei Filmen, Computerspielen und Internetseiten, ab. Derartige Verbote widersprechen dem Geist der Meinungs- und Informationsfreiheit. Der Aufenthalt in Gaststätten, Kinos, Discos und bei Konzerten darf ebenfalls nicht an das Erreichen eines Mindestalters geknüpft werden. Wir wollen außerdem, daß arbeitende Kinder und Jugendliche nicht in die Illegalität getrieben werden. Für den Umgang mit Kinderarbeit und Arbeitsschutzbestimmungen streben wir eine Lösung an, die nicht auf Altersgrenzen beruht.

 

 

Alternativen zum Jugendschutz - Überlegungen zu Gleichberechtigung, Selbstbestimmung und Aufklärung

Kinderarbeit: Mehr Verbote und weniger Rechte zum Schutz von
Kindern?

Menschenrechts-Report: Kinder- und Jugendschutz

 

Die KiRA-Gründer: Martin Wilke, Mike Weimann, Ullrich Sachse, Joe Sello

Berlin, den 10. Dezember 2002

 


 

Was gehört nicht in die KiRA-Liste?

Die Mitglieder dieser Mailingliste haben sehr unterschiedlich viel Zeit, die sie den Aktivitäten in dieser Liste widmen können. Wir wollen es jenen, die nicht so viel Zeit haben, ermöglichen, ihre Zeit einigermaßen effektiv zu nutzen. Wir gehen davon aus, daß Leute dieser Liste beitreten, weil sie an kinderrechtlichen Aktionen im Sinne der Gleichberechtigung des Kindes interessiert sind. Deshalb hoffen wir, daß die KiRA-Liste nicht für Sachen genutzt wird, die nicht dem oben erläuterten Zweck der Liste entsprechen.

Beispielsweise geht es hier nicht darum, darüber zu diskutieren, ob Lernzwang gut oder schlecht ist, ob man Kinder nicht vielleicht doch vom Wahlrecht ausschließen sollte, ob Kinder nicht doch manchmal einfach gehorchen müssen, etc. Wer noch Klärungs- und Diskussionsbedarf bezüglich des oben dargelegten Grundkonsenses hat, kann mit Befürwortern dieser Positionen an anderer Stelle darüber diskutieren.

Persönliche Beispiel-Stories und Einzelschicksale sind zwar nicht unbedingt irrelevant, sollten hier aber eher wenig Raum einnehmen. Auch Beiträge, die bloßen Entertainment-Charakter haben oder lediglich Zustimmung zu KiRA ausdrücken, gehören nicht hierher. Für Beiträge ohne inhaltlichen Bezug zu unserem Themenbereich gilt das gleiche.

Wer sich mit daran interessierten KiRA-Leuten auch noch über allgemeinere Dinge unterhalten will, kann zusätzlich der Yahoogroup „KiRA Chat“ beitreten. Dort kann man sich über jene Dinge austauschen, die nicht in die KiRA-Liste selbst gehören.

Beschwerden oder Vorschläge zur Änderung der KiRA-Regeln bitte direkt an Martin Wilke schicken.

 

Den Überblick behalten

Wenn du auf einen Beitrag eingehen willst, zitier bitte die Zeilen, auf die du dich beziehst, damit andere die Möglichkeit haben, die Diskussion nachzuvollziehen. Absätze, auf die du nicht eingehst, sollten auch nicht mit zitiert werden (siehe dazu auch http://learn.to/quote).

Achte bitte darauf, daß jede e-Mail eine Betreffzeile (Subject) hat, die einigermaßen deutlich macht, worum es geht. Wenn sich im Verlaufe einer Diskussion das Thema vom ursprünglichen entfernt hat, sollte auch die Betreffzeile angepaßt werden.

Verwende bitte kein HTML, sondern verfasse deine Beiträge als bloßen Text.

 

Wer bist du?

Wir fänden es schön, von dir kurz zu erfahren, wer du bist. Wie heißt du? in welchem Ort wohnst du? Wie alt bist du? Bist du Schüler(in)/ Schulverweigerer(in)/ Auszubildende(r)/ Student(in)/ arbeitslos/ berufstätig oder gar schon Rentner(in)? Machst du noch bei anderen Organisationen mit? Was ist deine Motivation, bei KiRA mitzumachen? Interessieren dich manche KiRA-Themen mehr als andere? Bist oder warst du zu einem oder mehreren unserer Themen bisher schon aktiv?

 

Martin Wilke, Betreuer der KiRA-Liste

 

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e-Mail an KiRA

V.i.S.d.P. Martin Wilke